Estrich ist eine wenige cm dicke Fußbodenschicht über dem tragenden Boden. Er wird in der Regel aus Zementmörtel, Gussasphalt, Kunstharz, Anhydrit oder Magnesit hergestellt. Der Estrich kann unmittelbar genutzt, oder mit einem Bodenbelag überdeckt werden.
Schwimmende Estriche
Schwimmender Estrich wird auf einer Dämmschicht (Wärme- und/oder Trittschalldämmung) verlegt. Getrennt durch einen Randstreifen von den angrenzenden Wänden. Der schwimmende Estrich hat somit keine direkte Verbindung zum Baukörper und bietet dadurch einen guten Schallschutz.
Gleitende Estriche
Gleitender Estrich ist von der Verlegung her ähnlich dem schwimmenden Estrich. Der Unterschied besteht darin, dass beim gleitenden Estrich eine zweilagige Gleitschicht (PE-Folie) vom Untergrund trennt. Auch hier trennt ein Randstreifen den gleitenden Estrich vom Mauerwerk.
Verbund-Estriche
Ein Verbundestrich ist fest mit dem tragenden Untergrund verbunden. Eine Haftbrücke verbindet den Unterboden kraftschlüssig mit dem Estrich. Es kommen keine Trennschichten bzw. Abdichtungsfolien zum Einsatz. Dadurch werden alle Kräfte, beispielsweise aus Verkehrslasten, Verformungen oder Spannungen, auf das Verbundsystem (Estrich/Unterboden) übernommen. Durch seine hohe Belastbarkeit ist Verbundestrich besonders für die industrielle Anwendung geeignet.
Heiz-Estriche
Heizestriche werden herkömmlicherweise als schwimmende Estriche verlegt. Auf einer Dämmschicht befinden sich von der Estrichschicht umschlossene beheizbare Wasserleitungen. Da sich der schwimmende Estrich durch die Erwärmung erweitert, ist es wichtig, den Randstreifen dicker als bei üblichen schwimmenden Estrichen zu dimensionieren. Auch Fugen sind somit in der Planung zu berücksichtigen (Feldgröße maximal 40 m²). Der Ausheizvorgang darf erst nach der für die einzelnen Estricharten erforderlichen Mindesterhärtungszeit erfolgen (Zementestriche nach 21 Tagen, Anhydritestriche nach 7 Tagen).
Niveauausgleich
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Industrie-Estriche
Industrieestriche kommen in gewerblich oder industriell genutzen Räumen zum Einsatz. Sie zeichnen sich durch hohe Belastbarkeit und geringem Verschleiß aus, wodurch sie ihren Einsatz beispielsweise bei Lagerflächen, Werkstätten oder Fabriken finden. Der Trend geht aber auch von modernen Wohnbauten bis zu Boutiquen, Galerien und Geschäftsflächen in verschiedensten Farben.
Bewehrungen
Bei der Herstellung von schwimmenden Zementestrichböden ist unter bestimmten Voraussetzungen der Einsatz einer Bewehrung sinnvoll, um einer Rissbildung vorzubeugen. Ein grundsätzlicher Einbau von Bewehrungen ist jedoch nicht erforderlich.
Hier empfehlen wir, schwimmenden Zementestrichen eine Faser zuzugeben, um in der Trockenphase der natürlichen Schwindrissneigung entgegenzuwirken und Spannungsrisse bei keramischen Belägen und Natursteinbelägen zu verhindern, die auf den Estrichboden aufgebracht werden.
Estrichbewehrungen mit Glasfasern
Glasfasern werden dem Estrichmörtel zugesetzt und dadurch gleichmäßig in der Masse verteilt. Sie dienen dazu, Spannungen während der Abbindezeit aufzunehmen und der Schwindrissneigung entgegenzuwirken.
Estrichbewehrungen durch Baustahlgitter (AKS-Matten)
In besonderen Situationen ist der Einbau von Baustahlgittern zur Bewehrung sinnvoll. Damit die Baustahlgitter ihr Funktion optimal erfüllen, sind Maschenweiten von 5 x 5 cm und eine Stabdicke von 2 mm erforderlich.
Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.